... von seinem Partner verlassen, gerät er in den absoluten Ausnahmezustand. Es geht dabei aber nicht um die typischen trennungsbedingten Schmerzen und Verletzungen, die ja auch von jedem anderen durchlebt werden müssen, um loslassen zu können. Für die Betroffenen ist das Verlassenwerden extremer, es ist der Abgrund, den aber Außenstehende kaum wahrnehmen können, weil nach außen eine vermeintliche Sicherheit - eine Fassade - regelrecht zur Schau gestellt wird.

Zu spüren ist es nur insofern, als vom Borderline-Geprägten versucht wird, den Anderen mit allen Mitteln zu vernichten, ihn für das Verlassen zu bestrafen. Auffällig ist hier z. B. die typische Schwarz/Weiß-Beurteilung (beim Borderliner gibt es ohnehin kaum Grautöne). Die Beziehung mit dem Partner im Nachhinein als "Zumutung" geschildert (oft Frauentypisch), sämtliche negativen Eigenschaften und Laster werden auf den männlichen Partner projiziert, er wird z. B. als gewalttätig, alkohol-, drogen- und spielsüchtig geschildert, nur vor dem Computer gesessen usw.

Dieses Schwarzmalverhalten wird nicht selten mit diversen Polizeieinsätzen und -anzeigen wegen Körperverletzung, Nötigung, Stalking kombiniert. Sich selbst inszeniert der Borderlinegeprägte als ausschließliches Opfer (Verantwortung, eigene Schuldanteile kennt der Borderliner nicht).

... Dabei wird der eigene Trennungsschritt im Nachhinein zur "Notwendigkeit" deklariert.

... Ist es der Borderline-Geprägte, der das Kind nach der Trennung betreut, unternimmt er alles, um den Kontakt des Kindes zum anderen Elternteil entweder vollständig auszuschließen oder nur nach den eigenen Bedingungen und in einem Minimalmaß zuzulassen.

... Schwierig für die Partner eines Borderliners ist die Masse an Vorwürfen, Unterstellungen, Verleumdungen, negativer Energie. Hinzu kommt, dass der gesamte Freundes- und Verwandtenkreis einbezogen und vom "Borderliner" solange mit Horrorgeschichten konfrontiert wird, bis diese Personen für das "Opfer" ausnahmslos Partei ergreift. Oft bildet sich eine regelrechte Allianz gegen den Partner, ...

(Quelle: Manuela Rösel - "Weil du mir gehörst" - Verlag Starks-Sture - 2010)
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