Wenn eine verheiratete Frau mit einer solchen Grenzwertigkeit endgültig verlassen wird kurz nach der Geburt des Kindes, dann ist es wohl verständlich das dadurch ein "Trauma" entsteht. Die Bestrafung kam aber nicht in Frage, weil der Schein ja zu wahren ist und ein Schuldiger benannt werden kann. Repressalien blieben aus, weil es um Geld ging und um den guten Ruf, wenn man eine eigene Existenz hat.

Statt Strafe gab es eine Abfindung und ein Streit wegen des Kindes gab es auch nicht, weil der Vater nicht über das übliche Maß hinaus an dem Kind interessiert war. Arbeit und Selbstständigkeit verhinderten jeden Ausbruch und auf Grund der persönlichen Situation konnte man ohne Widerstand weiter agieren. Alles und jeden hatte man unter Kontrolle. Es mussten weder Kompromisse geschlossen werden, noch wurde anderweitig widersprochen. Sogar das eigene "Liebesleben" wurde organisiert. Wozu Gefühle investieren, wenn es für den Spass auch ein Mann tun würde, der anderweitig gebunden ist und jede Bedingung akzeptiert zu seinem Spass oder auch ein Freund der Familie, der der armen tränenüberströmten Frau zu Hilfe eilt.

Wichtig bei alledem ist und bleibt die vollständige Kontrolle. Probleme werden nicht normal gelöst, sondern beseitigt, weggekauft oder entsorgt. Man ist nie selbst schuld und immer sind es die Anderen, welche einen missverstehen oder es ist die Technik, die nicht richtig funktioniert, oder oder oder......

Das Kind konnte noch nicht widersprechen und sonst gab es niemanden. In dieser Situation haben wir uns kennengelernt. Der berufliche Hintergrund war mir nicht bekannt und ihre Erscheinung weckten mehr als nur mein Interesse, da sie das versprach, was auch ich wollte. So kamen wir recht schnell zusammen .Es gab einige Ungereimheiten, aber das schob man auf die Scheidung oder die Selbstständigkeit. Im Nachhinein betrachtet wurde in den fast 10 Jahren der Beziehung nie über die Trennung gesprochen. Die Schuld war ja erwiesen, aber warum er so gehandelt hatte, kam nie zur Sprache.

Die Prägung war nicht offensichtlich, weil es niemanden gab, der Widerstand entgegenbrachte. Und das, was sie vermissen ließ, machte ich durch ein Mehr an Kompromissen und Gefühlen weg. Am Anfang gab es zwar einige Konflikte, aber die verschwanden, ohne je geklärt zu werden. Man passte sich an. Das ich auf Dauer immer mehr an Kompromissn eingehen würde, ist erst im Nachhinein ersichtlich geworden.

Es zog sich hin und die viele Arbeit und die scheinbare Großzügigkeit ließen vieles nur noch verschwommen wahrnehmen. Es wurden zwei Häuser gebaut, Zwillinge kamen hinzu und immer war viel zu tun, so dass nie der Gedanke aufkam, das etwas nicht in Ordnung sein könnte. Der Alltag fraß einen auf.

Mit der Geburt der Zwillinge begannen dann die Probleme. Langsam und schleichend, aber unaufhaltsam kamen Widersprüche ans Licht. Es liegt nahe, dass diese Geburt, die alten Wunden wieder hervorbrachten. Das zweite Bauprojekt war noch in Arbeit und alles ging wieder unter. Nur mit dem Halbbruder wurde es problematisch. Immer und immer öfter wurde ich in die Schranken verwiesen, mit dem Grund, dass ich nicht sein leiblicher Vater sei. Es wurde ein Trennung der Familie in Untergruppen vollzogen. Nicht offensichtlich, aber doch wahrnehmbar.

Als wir uns kennenlernten sollte ich die ersten Jahre immer Rücksicht nehmen, weil das Kind ein Scheidungskind sei. Nach der Geburt der Zwillinge sollte ich Rücksicht nehmen, weil er ein Einzelkind war und zum Schluss sollte ich Rücksicht nehmen, wegen eines Sauerstoffmangels bei dessen Geburt. Ich hatte eine etwas andere Vorstellung von den Aufgaben, der Entwicklung und den Interessen eines Zehnjährigen. Es gipfelte in der Feststellung, dass er seiner Mutter "drohte" zu seinem Vater ziehen zu wollen, wenn sie nicht das machen würde, was er wolle. Es ging um tägliche Pflichten, um seine schulische und außerschulische Aktivitäten.

Statt einer Entscheidung oder Auseinandersetzung gab es nun das volle Verwöhnprogramm. Erst nach viel Kampf und Widerstand meinerseits gab es dann die Vorstellung beim Kinderpsychologen. Aber es entspricht wohl ihrer Natur, dass ich davon gänzlich ausgeschlossen wurde. Sicher wurde ich als Verursacher festgelegt. Ergebnisse liegen nicht vor und wurden auch nie mitgeteilt. Zwischendurch, es gab ja nicht genug an Arbeit, wurde noch eine Weiterbildung zum Heilpraktiker als zweites Standbein zur Existenzsicherung zur Apotheke in Angriff genommen. Es war eine "schlimme" Zeit. Körperliche Nähe oder Gefühle wurden auf die Zeit nach dem Abschluss vertröstet und es wurde immer wieder Besserung versprochen.

Ab und zu gab es mal ein Aufflammen einer fast erkalteten Leidenschaft, aber im Grunde genommen, war ich es, der sich mit immer weniger zufrieden gab. Aber leider gab es zwar den Abschluss, aber die Verbesserung wurde nie erbracht. Dadurch, dass es keinen Widerspruch bis dahin gab, wurde auch der Schein gewahrt der Vollkommenheit. Irgendwann war aber auch bei mir der Punkt erreicht, an dem ich keine Kompromisse mehr eingehen wollte oder auch konnte. Mit dem Großen hatte ich insoweit abgeschlossen, dass ich mich weitestgehend raushielt. Ich wurde wie ein Diener behandelt und so diente ich ihm nur noch in angemessenen Grenzen. Ich wollte es ertragen, denn immer stand ja eine "Veränderung" bevor.

Die Enthaltsamkeit wurde auch durch eine Frigidität (ihre eigene Aussage) begründet. Auch sollte ich wieder einmal Rücksicht nehmen. Es ist schon fast ein Hohn, dass sie sich für diese Rücksicht mit der Aussicht auf Besserung sogar bedankt hat.

Es gab eine kleine Unstimmigkeit, nicht der Rede wert, ja fast schon lächerlich. Er hat seine Mutter davon telefonisch informiert und sie kam dann am Nachmittag nach Hause. Ich öffnete die Tür und ohne Vorwarnung oder gar Nachfragen ist sie mit den Fäusten auf mich los gegangen. Wie könne ich es wagen, das arme Kind so zu drangsalieren. Es war nicht das erste Mal, dass sie sinnlos und ohne Verstand die Kontrolle verloren hatte, aber es war das letzte Mal. Jemanden zur Rede stellen oder gar mit allen Beteiligten ein Gespräch führen und dann Konsequenzen ziehen wäre wohl ratsam gewesen. Aber sich aufhetzen zu lassen, von dem, der noch vor geraumer Zeit seine Mutter erpresst hatte, war außer jeder Vernunft.

Es ging jetzt langsam auf eine mögliche Trennung zu. Um der Familie und der Kinder willen und weil ja auch noch der Urlaub anstand, habe ich auf eine Paartherepie gedrängt. Dem wurde entsprochen und gleich nach dem Urlaub sollte damit begonnen werden. Meine Aufgabe bestand nun darin, mich um Ansprechpartner zu bemühen. Ich hatte per Email mehrere Anfragen abgeschickt und während des Urlaubs kam auch eine Antwort, welche sich aber als überflüssig herausstellte.

Am 06.08.2011 kamen wir aus dem Urlaub heim, dem kältesten Urlaub aller Zeiten. Ich hatte zwar vorab angeboten nicht mit zu fahren, aber da ja schon bezahlt war und das Essen so lecker ist, solle ich doch mitfahren. Während der folgenden drei Tage habe ich die Wäsche, den Haushalt erledigt, neben meiner Arbeit an sich und den obligatorischen Großeinkauf gemacht.

Am 11.08.2011 gegen 20:30 Uhr hat sie mir per SMS das Ende der Beziehung mitgeteilt und mich um den sofortigen Auszug gebeten. Ich war spazieren gegangen und hatte ihr die Antwort auf meine Email hinterlassen, um in Ruhe darüber nach zu denken. Den Großen hatte sie schon am Mittag zu ihren Eltern verbracht (in Sicherheit wegen einer möglichen Auseinandersetzung?) und diese dabei von der Trennung in Kenntnis gesetzt. Warum sie aber die Zwillinge nicht mitgenommen hatte, ist mir nach wie vor ein Rätsel.

In der Nacht gab es natürlich einen heftigen Streit, aber der unterschied sich kaum von vorhergehenden Auseinandersetzungen. Meist hielt ich endlose Monologe und sie schwieg sich aus oder war sehr wortkarg. Wenn ich mein Pulver verschossen hatte, war auch wieder eine Weile Ruhe. Es war aber das erste Mal, dass sie nicht im Schlafzimmer verblieben war und es war auch das erste Mal (glaube ich zumindest), dass sie sich mit einem Messer bewaffnet hat. In den fast 10 Jahren der Beziehung gab es nicht einen einzigen Vorfall von körperlicher Gewalt gegen irgendeine Person in diesem Haushalt.

Der Alkohol, den ich aus Frust konsumiert hatte, hat auch nicht zu einer Deeskalation geführt. Der Streit wurde rein verbal ausgetragen. Er war auch unterbrochen von langen Pausen oder von Abwesenheit einer der beiden Parteien. Zeitweise befand ich mich sogar außerhalb des Hauses und es wurde immer ein Mindestabstand eingehalten. Es liegt nahe, dass die Bewaffnung nicht dem Schutz dienen sollte, sondern absichtlich eine Eskalation herbeiführen sollte oder vielleicht sogar eine Absicht diese gegen mich zu benutzen, um im Nachhinein Notwehr geltend zu machen.

Am Morgen danach gab es noch ein gemeinsames Frühstück und sie brachte die Kinder in den Kindergarten. Ich habe mich am Vormittag um eine neue Zukunft bemüht, was aber an einem Freitag vormittag kaum von Erfolg gekrönt ist. Sie telefoniert unter anderem noch gegen 10:30 Uhr mit einer gemeinsamen Bekannten, sprach von der Trennung, versicherte aber, dass es schon gut gehen werde und alles im Rahmen sei.

Gegen Mittag erfuhr ich in der Kita, dass meine Vollmacht bezüglich der Kinder gänzlich gestrichen sei. Was dann kam, hatte ich nie vermutet, noch wollte ich es je wahrhaben.

... wird an anderer Stelle fortgesetzt...

Hier eine grobe chronologische Übersicht: (wird noch bearbeitet)

(Einzelheiten und genauere Daten in der monatlichen Darstellung)

06.08.2011 - Rückkehr aus dem Urlaub

11.08.2011 - Bekanntgabe der Trennung per SMS, anschließender Streit

12.08.2011 - Entzug der Vollmacht für die Zwillinge

12.08.2011 - Strafanzeige und anschließende Erwirkung einer Wohnungsverweisung

12.08.2011 - gewaltsame Entferung aus der Wohnung

13.08.2011 - Suspendierung vom Dienst

15.08.2011 - Löschung des mir zur Verfügung stehenden Konto, Einbehaltung des Guthabens und offene Lastschriften waren die unmittelbaren Folgen

16.08.2011 - Vereinbarung vor dem Jugendamt zur Bereitstellung notwendiger Dinge für den Kindesumgang durch die Mutter (bis heute, nach 9 Monaten hat sie diese Dinge nicht bereitgestellt bis auf zwei Ausnahmen) und Regelung des Umgangsrecht

24.08.2012 - fristlose Entlassung

??.??.2011 - Gewaltschutzverfahren vor dem FamG; keine Klärung des Vorwurfs der Gewalt, sondern nur eine Neuverhandlung des Umgangsrechts und ein paar Auflagen bezüglich meiner Sachen und der Aufrechterhaltung des Annäherungs- und Kontaktverbotes

18.09.2011 - Herzinfarkt

26.09.2012 - Verweigerung der Abgabe von Medikamenten

24.10.2011 - Verfahren zur Kündigungsschutzklage vor dem ArbG; Vergleich und Rückzahlung zuviel erstatter Beträge; da es zu Streitigkeiten über die Höhe der Abrechnung und somit Rückzahlung gibt, zieht sich dieses Verfahren mittlerweile sinnlos in die Länge - Stand Juni 2012)

11.11.2011 - trotz Ablaufs des Annäherung- und Kontaktverbotes, Erteilung eines Hausverbotes für alle Grundstücke, somit eine Erneuerung der Weigerung der Abgabe von Medikamenten

 

 

2018/ 2019

 

Es sind mittlerweile Jahre schon vergangen, aber von manchen Dingen will man sich nicht trennen. Vielleicht wird es mal aktualisiert. Aber Löschen ist vorerst nicht vorgesehen. Es soll mich und andere erinnern an schwierige Zeiten und nicht alles soll in der Zeit untergehen.

 

Ich mache nicht einfach den Deckel drauf und Friede, Freude, Eierkuchen so wie die Kindesmutter es sich wünscht. Ich habe zwei Anläufe gebraucht und fast vier Jahre für mein Sorgerecht und das ich es habe ist nicht der Kindesmutter zu verdanken.

 

Dass dieses Kinder so gedeihen ist auch nicht allein ihr Verdienst. Meine Betreuung, Erziehung und Anteilnahme an ihrem Leben sind auch ein fester, nicht weg zu denkender Beitrag.

 

Es liegt immer noch vieles im Argen und Einigkeit oder gar gleichberechtigte Partnerschaft ist immer noch Wunschdenken. Jedenfalls war es mal ein Ziel, ein Wunsch. Nun ist es nur noch absurde Realität.

 

Um der Kinder willen muss ich ihre Existenz anerkennen, aber mehr auch nicht. Ich finde das reicht auch nach allem.

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